[Verfilmung] Nathalie küsst

Darsteller: Audrey Tautou, Francois Damiens, Bruno Todeschini, Mélanie Bernier u.w.
Regisseur: David Foenkinos
FSK: o. A.
Kinostart DE: 12. April 2012
Länge: 108 Minuten

Offizielle Inhaltsangabe
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Nathalie und François kennenlernen. Sie werden schnell ein Paar, heiraten und verleben eine wundervolle Zeit. Doch das Glück ist nicht von Dauer. François kommt bei einem Unfall ums Leben und Nathalies perfekte Welt bricht zusammen. Sie stürzt sich die nächsten Jahre in ihre Arbeit, verschließt sich ihrer Umwelt, versucht, über ihren Verlust hinwegzukommen. Bis sie eines Tages aus heiterem Himmel ausgerechnet dem unscheinbarsten Mitarbeiter ihres Teams um den Hals fällt und ihn leidenschaftlich küsst. Markus, der nicht weiß, wie ihm geschieht, verliebt sich Hals über Kopf in seine Chefin. Als die von dem Kuss nichts mehr wissen will, beschließt Markus, ihr so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen um sich zu schützen. Das wiederum lässt Nathalie nicht zu, denn sie fühlt, dass Markus auf dem besten Weg ist, ihr Herz zu erobern. Doch das ungleiche Paar hat so einige Hindernisse im Kollegen- und Freundeskreis zu überwinden. Um ihrer ungewöhnlichen Liebe eine Chance zu geben, bleibt ihnen nur die Flucht zurück in die Vergangenheit, und damit nach vorn.

Meine Rezension zum Buch: "Nathalie küsst" von David Foenkinos

Meine Meinung:
Da ich den Roman von Foenkinos einfach toll fand und sah, dass der Autor mitunter an der Verfilmung beteiligt war, wollte ich mich von einem schönen Film unterhalten lassen. Auch wenn das Lesen der Vorlage schon einige Zeit her ist, konnte ich mich nach anfänglichem Eindenken wieder an den Inhalt des Buches erinnern. 

Der Film beginnt recht seicht und eigentlich mit einer sehr witzigen Szene und man lernt das Paar Nathalie und Francoise kennen. Sie scheinen auch auf der Leinwand wie füreinander gemacht zu sein und man verfolgt die ersten Sequenzen gebannt. 
Dann aber passiert das, was eine Geschichte für manchen Zuschauer zerstören kann: Zeitsprünge. Wo sie im einen Moment noch ihre junge Liebe zeigen, sind die beiden im nächsten Augenblick verheiratet. Zwar ist dieser Zeitsprung gut dargestellt, aber hier fehlt gleich das wichtigste Detail. Der Charme und die Verbindung der beiden, die im Buch so deutlich hervortritt, ist hier kaum zu erkennen. So wirkt die Geschichte auch anfangs etwas schluderig, was mich leider nicht wirklich mit ihr warm werden ließ. 
Auch fehlten mir die Aspekte, die die Geschichte so emotional gemacht haben: die starke Trauer, die Verarbeitung dieser und der neue Lebensmut. Zwar gibt es Aufnahmen, die klar machen, dass Nathalie leidet, aber diese sind immer so kurz gehalten, dass man sich nicht sicher ist ob dieser Schmerz tiefer geht. Auch die sanfte Einfindung in eine neue Liebe lässt sich nicht eindeutig erkennen und ich musste mich manchmal fragen, ob die Verbindung mit Markus überhaupt "Liebe" genannt werden kann.

Zwischendurch dann kann man gar nicht erkennen, wo in der Hierarchie der Firma Nathalie steht, oder wie sie dahin gekommen ist. Sehr schade fand ich auch, dass die erste Begegnung mit Markus so ohne irgendwelche vorherigen Informationen verläuft. Man hat zwar mal zwischendurch gesehen, dass er bei ihr im Team ist, aber dass er Interesse an ihr hat, ist alles andere als ersichtlich. 
Immerhin wird deutlich, dass er ganz anders ist, als Francoise. Was dazu führt, dass Freunde und Familie erst komisch auf ihn reagieren. 

Der Film versprüht den französischen Charme, unterdrückt dabei aber auch die Gefühle und vermittelt eine Haltung, die Abstand hält. 

Fazit:
Die Adaption ist im Grundgedanken gelungen und man weiß, wenn man das Buch kennt, wohin diese Geschichte führt. Dies lernt man zwar auch am zum Ende des Filmes hin, aber die Intensität fehlt leider und so konnte mich die Verfilmung nicht berühren. 
Da die Vorlage selbst recht kurz war, hatte ich die Hoffnung, dass somit eine gute Verfilmung erfolgen könnte. All die Momente, die die Schauspielerin die Gänge der Büroräume entlang läuft, hätte man für mehr nutzen können. 
Der ab und an aufblitzende Humor konnte aber die fehlende Gefühlsduselei und die Abgeklärtheit etwas erweichen. 
Ein Versuch, der für mich leider nicht gereicht hat um mich zu begeistern oder mitzunehmen und mich eher mit einigen Fragezeichen zurück ließ. 


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