[Rezi] Der erste Tod der Cass McBride

Giles, Gail:
Der erste Tod der Cass McBride : Psychothriller / Gail Giles. - Stuttgart : Thienemann-Verl., 2011. - 231 S.
ISBN 978-3522200161

Rezension:
"Der große Cop stand vor mir, stützte sich mit den Fäusten auf den Tisch und beugte sich mit gestreckten Armen zu mir hinunter. Sein Tonfall war freundlich. Gütig. Und bestimmt. "Kyle, ich denke, du musst die hier selbst helfen. Hoffe darauf, dass das Mädchen es schafft, und sprich weiter mit uns.""
(Seite 49, letzter Absatz)

Cass ist jung, hübsch und in ihrer Schule einer der beliebtesten Schülerinnen. 
Nach außén versucht sie immer nett zu wirken, doch ab und an übertitt sie eine Grenze. So passiert es auch bei David. Am nächsten Tag hängt er aufgeknüpft an einem Baum in seinem Vorgarten.
War es Cass Schuld? Hat er sich wegen ihrer unschönen Abfuhr umgebracht?
Davids Geschichte aber ist viel komplexer und seine Worte, die auf einem Zettel, welcher an seine Brust geheftet ist, stehen, sind nicht an sie gerichtet.
Cass aber hilft das nichts, als sie erwacht und feststellen muss, dass sie in einer Kiste gefangen ist. 
Unter der Erde liegt sie lebendig begraben, und nur Kyle, Davids Bruder, weiß wo sie ist und kann ihr helfen...

Dieses Buch hat mir teilweise Gänsehaut beschert. Die Geschichte um eine Mutter, die ihren eigenen Sohn drangsaliert, ihn verletzt und kein Stück liebt, ist traurig. Der andere Teil, in dem Cass beschreibt wie sie stirbt lässt erschaudern. Wie ihr selbst klar wird, welche Fehler sie in ihrem jungen Leben schon gemacht hat und wie sie um ein bisschen Vergebung fleht, lässt schlucken. Brutal, ehrlich und manchmal der Realität viel zu nah, bringt das Buch einen zum nachdenken.
Der Aufbau ist sehr interssant gestaltet. Immer wieder werden die Abschnitte aus den verschiedenen Perspektiven und Personensichten erzählt und man dringt in die Gefühlswelt der einzelnen Personen.
Die Zeit springt mal vor - mal zurück, dies verwirrt einen aber nicht. Am Ende fragt man sich ob man glücklich sein soll oder trauriges Mitgefühl haben sollte..





Das Cover:
Ein spitzen Cover, wie ich finde. Der Schutzumschlag hat als Hintergrund Erde und darauf ein paar Insekten. Zudem ein großes Loch in der Mitte in dem der Titel steht. Entfernt man den SU trifft man auf das andere Cover: Holzplanken wie eine Holzkiste. Diese beiden Verbindungen zum Buch sind gut umgesetzt.

Die Autorin:
Gail Giles ist in Texas geboren und hat lange an einer Highschool unterrichtet, bevor sie zu schreiben begann. Ihr erster Roman, »Ich mach dich fertig«, kam 2003 auf Anhieb in die Best Book Selection for Young Adults der American Library Association und erhielt zahlreiche Preise. Seitdem wurde Gail Giles mehrfach für ihre Jugendromane ausgezeichnet. Nach Stationen in Chicago und Alaska lebt sie mit ihrem Mann, zwei Katzen und drei Hunden wieder in Texas. 

Weitere Bücher:
  • Tote Mädchen schreiben keine Briefe (2011)
  • Das wirst du nie mehr los (2010)
  • Ich mach dich fertig (2004)

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