[Rezi] #3/15 - Der fünfte Tag


Persönliche Zusammenfassung:
Jaap Rykel, langjähriger Inspector bei der Amsterdamer Kriminalpolizei, trifft der Einstieg in das neue Jahr hart. Neben dem Mord an seinem Kollegen plagen ihn auch private Probleme.
Doch dabei soll es nicht bleiben, denn es scheint, dass es auch jemand auf ihn abgesehen hat. Während er versucht einen Mordfall nach dem anderen aufzuklären und feststellen muss, dass irgendwie alles miteinander verwoben ist, gerät er immer mehr in das Visier skrupelloser Menschenhändler, die Angst haben müssen, dass er sie enttarnt…

Rezension/Meinung:
„Der fünfte Tag“ als Titel des Buches sagt natürlich schon etwas aus. Man weiß gleich zu Beginn, dass am fünften Tag dieses Thrillers irgendetwas Entscheidendes passieren wird. Was das aber ist, erfährt man eben nur, wenn man sich dem Verlauf des Buches ergibt.
Das wiederum ist alles andere als schwer, denn die Geschichte beginnt schon spannend und lässt den Leser im Verlauf kaum zur Ruhe kommen.

Alles beginnt damit, dass Jaap Rykel seinen Kollegen Andreas, identifizieren muss. Dieser ist skrupellos und scheinbar ohne Zögern in der Nacht zuvor erschossen worden. Rykel gibt sich selbst die Schuld, denn die beiden haben zusammen ermittelt und er hätte bei seinem Kollegen sein sollen, der eine heiße Spur verfolgt hatte. Stattdessen hatte er sich privaten Dingen zugewandt.
Nun jagt plötzlich ein Toter den nächsten, eine Leiche obskurer dargestellt als die andere.
Schnell aber fällt Rykel auf, dass die Toten etwas mit dem Fall zu tun haben, den er vorher bearbeitet hat. Sein neuer Kollege Terpstra ist ihm nicht wirklich eine Hilfe, denn nicht nur das er immer wieder ohne ein Wort verschwindet, auch sein Drogenproblem ist - zumindest für Jaap - kaum zu übersehen.
Einige Kilometer entfernt spielt sich der zweite Schauplatz dieses Thrillers ab:
In einem kleinen Ort wird ein Haus niedergebrannt und zwei verkohlte Leichen entdeckt. Sergeant Tanya van der Mark beweist ihr gutes Gespür und muss feststellen, dass hinter dem Brand mehr steckt; denn Geheimnisse und eine gefundenen Kinderpuppe beweisen, dass hier ein Kind entführt wurde.
Die Wege von Rykel und van der Mark kreuzen sich im Laufe der Ermittlungen und schnell ist klar dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben. Irgendwie aber scheint jeder etwas gegen ihre gemeinsamen Ermittlungen zu haben. Die jeweiligen Vorgesetzen halten die Zusammenarbeit für unnötig. Doch die Verbindung wird immer deutlicher, als aus Mordopfern ein Kreis von Menschenhändlern und Pädophilen wird.
Die beiden Ermittler kommen dem wahren Hintergrund immer näher, bis diese nicht einmal mehr vor ihren Familien halt machen und Unschuldige sterben müssen. Schnell wird klar, dass der Kreis der Verdächtigen bis in die eigenen Reihen reicht und das niemand ohne Blessuren davon kommen wird.

Woodhouse konnte mich mit diesem - seinem ersten - Thriller sehr überzeugen.
Nicht nur das der Einstieg einen direkt packt, auch die weiteren Verläufe schmiegen sich passend und rasant aneinander.
Sehr gelungen sind die Darstellungen und Beschreibungen der einzelnen Charaktere. Jeder ist so individuell und intensiv umschrieben, dass jeder seine eigenen Charaktereigenschaften erhält und man sich diese Personen real vorstellen kann. Sympathie und Abneigung gegen die Protagonisten geben sich, auf die Personen bezogen, die Klinke in die Hand. Und obwohl man meint zu wissen, wer auf welcher Seite steht muss man sich am Ende des Buches eingestehen, dass der Autor es geschafft hat einen gut um die Wahrheit herumzuführen.

Neben den spannungsgeladenen und abwechslungsreichen Thrillerelementen kommen aber auch Persönlichkeit und Gefühle nicht zu kurz. Jaap Rykel breitet vor dem Leser, genau wie Van der Mark, seine Vergangenheit aus und macht ihn nur noch menschlicher. Auch wenn nur angeschnitten, bringt die Geschichte auch ein bisschen Liebe mit sich und es wird klar, dass nicht alle Verbindungen in der Geschichte so einfach zu ziehen sind.
Wer zudem Interesse an I-Ging und Co. hat wird diesen Elementen ebenfalls begegnen und sich noch etwas heimischer in dem Geschriebenen fühlen.

Ein Thriller der Lust auf mehr macht und der hoffen lässt, dass der Autor sehr bald eine Fortsetzung veröffentlichen wird, denn am Ende ist man mehr als gespannt wie es mit all den Protagonisten weiter gehen wird.
Mich konnte schon länger kein Thriller mehr so an sich fesseln und ich bin froh, dass keine „nervigen“ Gestalten auftauchen, die der Geschichte einen Minuspunkt anhängen.

Interessant für Leser von Karin Slaughter, Richard Hagen und John Harvey.


Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Page & Turner


Der Autor:
Jake Woodhouse hat als Oboist, Winzer und Weinhändler gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben widmete. Er lebt mit seiner Frau in London. "Der fünfte Tag" ist sein erster Roman und der Beginn einer Reihe um Inspector Jaap Rykel von der Amsterdamer Polizei.




Kommentare

  1. Hey :)

    Nachdem ich nicht weiß, ob ich das jetzt richtig verstanden habe: Ist das Buch der Auftakt zu einer Reihe oder nicht? So ganz geht das für mich nicht aus deiner Rezi hervor ...

    Liebe Grüße
    Ascari vom Leseratz Blog

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