[Rezi] Rachekind

Autor: Janet Clark
Titel: Rachekind
Genre: Thriller
Verlag: Heyne (München)
 Erscheinungsjahr: 2013
Seiten: 512 S.
ISBN: 978-3-453-40927-9

"Er hat meine Augen nicht geschlossen."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Hanna Warrington kann es nicht erwarten, endlich wieder nach Hause zu kommen. Dort erwarten sie ihr Mann Steve und ihre kleine Tochter Lilou. Als Hanna aber die gemeinsame Wohnung betritt, bemerkt sie gleich eine Veränderung: Gegenstände sind verstreut und sie kann Steve nicht finden. Panisch sucht sie nach Lilou, die sie bewusstlos in ihrem Bettchen entdeckt und kurz darauf ins Krankenhaus bringt. Sie meldet Steve als vermisst und ihr ist klar, dass ihm etwas zugestoßen sein muss. Niemand will ihr glauben, bis sie immer mehr in Gefahr gerät. Gleichzeitig verändert sich Lilou auf mysteriöse Weise...

Rezension/Meinung:
Neben den Jugendromanen der Autorin, befand sich auch "Rachekind" noch auf meinem SuB.
Zufällig landete das Buch in meiner aktuellen Leseliste und lies mich vom ersten Augenblick an nicht mehr los. Janet Clark schafft es mich mit diesem Buch ohne große Mühe von ihrem Schreibtalent zu überzeugen.

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht, da er aus der Sicht einer unbekannten Person geschrieben ist, aber gleich deutlich macht, in welche Richtung die Geschichte gehen wird. Denn schon der Teil schafft es einem eine Gänsehaut zu bescheren. Die Worte vermitteln einem wie jemand begraben wird und das aus der Sicht der Person, die tot in einem Graben liegt. Durch diesen Beginn, ist man gleich an die Seiten gefesselt und dies endet auch nicht, als der Sprung zu Hanna Warrington und der aktuellen Situation vollzogen wird.

Was noch harmlos beginnt, in dem Hanna Warrington in Gedanken von ihrer perfekten Familie schwärmt, bekommt man gleich schon einen kleinen Dämpfer verpasst, was sich auf eine Situation im Taxi bezieht. Hier spricht sie der Fahrer an und macht sogleich Andeutungen bzgl. der Beziehung zu ihrem Mann Steve. Der Leser und Hanna haben beiderseits schnell das untrügliche Gefühl, dass Steve etwas im Schilde führt, was nicht für Hannas Ohren bestimmt sein sollte.
Als Hanna dann die Wohnung betritt spürt man ihre Aufregung über die Seiten schwappen und verfolgt gespannt, wie sie ungewöhnliche Veränderungen entdeckt, Steve nicht auffinden kann und kurz darauf Lilou mit einem Atemstillstand ins Krankenhaus bringt. Besorgnis und Angst sind klar zu spüren.
Ab diesem Augenblick beginnt ein Spiel, das sich einem erst nach und nach erschließt.
Während Hanna sich an die Polizei wendet um Steve vermisst zu melden und diese sie erst einmal abwimmeln, beschreibt sie, wie sich Lilou seit dem Krankenhausaufenthalt total verändert hat.
An ihrer Tochter kann sie immer ungewöhnlichere Dinge feststellen, nicht nur dass sie sich anderen Menschen plötzlich ganz anders gegenüber benimmt, auch entwickelt sie in kürzester Zeit Eigenschaften, die einem so jungen Kind nicht zugeschrieben werden können.
Hanna verzweifelt und noch lange auf der Suche nach Steve, fühlt sich verfolgt, bedroht und muss dann in der Wahrheit ins Gesicht blicken, als sie erfahren muss, dass Steve Warrington nicht ihr Mann gewesen sein kann.

Eine Hetzjagd durch Länder und Zeit beginnt. Freunde werden zu Feinden, Wahrheiten zu Lügen und Hanna weiß nicht mehr wem sie vertrauen kann. In dieser Zeit kommen aber immer mehr ungewöhnliche Veränderungen an Lilou auf. Sie sammelt Spinnen und kann deren Bezeichnung aussprechen, auch wenn sie nicht einmal richtig sprechen kann. Immer wieder hat sie Anfälle und es scheint als würde sie ihrer Mutter Hinweise liefern, die sie Steves Geheimnis immer näher kommen lässt; ebenso aber in große Gefahr bringt...

Neben der Erzählung in der Gegenwart, unterteilen sich die Kapitel auch immer wieder in vergangene Situationen einiger junger Heimbewohner. In dieser berichtet ein Bewohner von den Ereignissen vor Ort, die alles andere als harmlos sind. An diesem Ort herrschen Gewallt und Bedrohung.
Diese Ereignisse verbinden sich nach und nach mit Hannas Nachforschungen und es dauert nicht übertrieben lange, bis sie erfährt, wer Steve wirklich war und was passiert ist. Doch gibt es Leute die verhindern wollen, dass diese Wahrheit ans Licht kommt...

Janet Clark schafft es hier einen tiefgehenden Thriller zu beschreiben, der einen kaum loslässt.
Immer wieder muss man nach Luft schnappen und findet sich in den verschiedensten Situationen wieder.
Trotz dem Touch Mystery, tut man die Geschichte Lilou betreffend nicht als unglaublich ab. Dieser Teil ist so beschrieben, dass man sich die Geschehnisse und Verbindungen gut vorstellen kann.
Dadurch baut der Thriller noch mehr an Spannung auf und man kann den Worten der Autorin nicht entkommen.
Durch die Vielschichtigkeit der einzelnen Situationen und Personen kann manch einer sich leicht in den Worten verlieren, kommt aber an sich nicht mit den Teilen durcheinander.

Ein Thriller der unter die Haut geht. Eine spannende und rasante Reise, die jeden mit sich reißt und das Atmen immer schwerer macht, bis er in einem Ende mündet, das ungewöhnlich, aber nicht übertrieben beschrieben wird.

Keine Frage, auch die anderen Bücher von Janet Clark werden in meiner Leseliste weiter nach oben rutschen.


Cover/Titel:
Beides kann man hier klar mit dem Thriller verbinden. Das Cover wirkt mystisch und ohne viel Schnick Schnack. Der Schatten des Kindes bereitet beim Anblick Gänsehaut und alles in allem ergibt dies ein stimmiges Bild.

Die Autorin:
Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin und Marketingleiterin in Belgien, England und Deutschland. Neben Beruf und Familie beschäftigte sie sich intensiv mit dem Schreiben, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte.  Heute arbeitet Janet Clark hauptberuflich als Autorin und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in ihrer Geburtsstadt München.

Weitere Bücher: 
  • Sei lieb und büße (2013)
  • Schweig still, süßer Mund (2012)
  • Ich sehe dich (2011)
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

Kommentare

  1. Hey,

    Die Jugendbücher von Janet Clark mag ich total gerne und "Das Rachekind" steht schon auf meiner Wunschliste :-)

    Liebe Grüße
    MacBaylie

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